72-Stunden-Aktion

Die Welt in 72 Stunden ein wenig besser zu machen - Das war das Ziel der diesjährigen bundesweiten 72-Stunden-Aktion des BDKJs. Auch wir  wollten daran teilnehmen. Unser Projekt war eine Blühwiese für Bienen und Insekten anzulegen. Hierfür suchten wir uns einige Partner, da so ein Projekt alleine nicht möglich ist. Zuerst galt es ein geeignetes Grundstück zu finden. Hierfür wendeten wir uns an die Stadt Mühldorf, von der uns auch promt Unterstützung zugesagt wurde. Mit Vertretern vom Bauamt und dem Bauhof wurde dann auch schon im Februar eine Grundstücksbegehung durchgeführt. Das Gelände schien für uns perfekt. Mitten im Wohngebiet, völlig ungenutzt,ein eigentlicher Schandfleck und nicht weit weg von unserem Gruppenzimmer. Die Stadt versprach uns das Grundstück soweit herzurichten, damit wir es bepflanzen könnten. Wir kümmerten uns um den Rest.

Monatelange steckte das kleine Organisationsteam bestehend aus Milli, Becci und Laura etliche Stunden an Vorbereitung in das Projekt: zunächst mussten wir uns einmal selbst einlesen, dann hies es Ideen sammeln, Sponsoren anfragen für Saatgut und Verpflegung während der Aktion, die Einladung schreiben, Werbung machen, mit Schulleitern telefonieren, weitere Unterstützer anfragen für Materialien, Material kaufen, mit Schulleitern telefonieren, Eltern und Teilnehmer informieren usw. usf.

Vielen Dank an dieser Stelle an Christian Kartmann, der uns mit der Planung und dem Bau des Insektenhotels geholfen hat, an Byodo Naturkost GmbH für die Unterstützung mit Nudeln und Tomatensoße, an Barnhouse GmbH für die Unterstützung mit Müsli, an Deutschland summt für die Bereitstellung des kompletten Saatguts und an Hornbach für den 100 €-Gutschein.

Wir steckten viel Engagement in das Projekt, da wir zum einen davon überzeugt waren und zum anderen natürlich auch nicht wirken wollten, als ob wir unprofessionell arbeiten würden, nur weil wir Ehrenamtler sind.

 

Um so ernüchterner war dann das Telefonat mit der Vertreterin des Bauhofs eine Stunde vor Aktionsbeginn: Wir können das Projekt nicht durchführen.

Grund: Die Stadt hatte sich nicht wie abgesprochen, um die ordnungsgemäße Aufbereitung des Grundstücks gekümmert. Der Boden ist in der Tiefe verdichtet (was übrigens schon bei der ersten Begehung von Seiten der Stadt angesprochen wurde). Eine Anpflanzaktion wäre umsonst.

Diese Information sorgte bei allen Beteiligten für Ernüchterung und Entäuschung. Sowohl Leiter,wie auch die Kinder hatten sich schon sehr auf die Aktion gefreut. Zumindest einen kleinen Teil wollten wir umsetzten. Also entschieden wir zumindest das Insektenhotel am Samstag zu bauen. An diesem Tag bekamen wir auch Besuch von unserem DPSG-Diözesan-Vorstand, welcher uns die neue Pfadfinderbibel als Geschenk mitbrachte. Außerdem konnte sich jeder von uns an der Candy-Bar eine kleine süße Stärkung zusammenstellen. Sonntag organisierten die Leiter noch schnell eine Schnitzeljagd für die Kinder. So war zumindest am Wochenende für Programm gesorgt und auch das Wetter spielte die zwei Tage mit. Wir verprachten zumindest zwei schöne Tage zusammen.

Trotzdem sitzt die Enttäuschung immer noch tief. Zwar gab es von Seiten der Stadt am Telefon durchaus auch Entschuldigungen für deren Versäumnis, doch bringt uns das nicht die unzähligen Stunden wieder, die wir in die Vorbereitung des Projekts gesteckt haben.