Die Völker von Civitas     Sommerlager 2017

Am 18.08.2017 machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Werfenweng. Dort angkommen stand erst mal das Ausladen und Aufbauen auf dem Programm. Mit vereinten Kräften konnten so ein Küchenzelt, vier Schlafzelte und ein großes Aufenthaltszelt aufgestellt werden. Selbstverständlich durfte bei der ganzen Arbeit der Spaß nicht zu kurz kommen.

Am nächsten Tag waren eigentlich ein paar Lagerbauten geplant. Aufgrund des schlechten Wetters (Gottseidank nur Regen und kein Sturm wie zu Hause) wurde der Tage sehr gemütlich und es wurde viel gespielt.

Am Sonntag hatte der Wettergott dann Erbarmen mit uns und die Sonne ließ sich wieder blicken. Passend dazu starteten wir auch mit unserer Rahmengeschichte. Die Stufen hatten sich in den Gruppenstunden verschiedene Völker ausgedacht und ein jedes hatte besondere Fähigkeiten erworben. Die Wölflinge, die freurigen Feuerbälle, hatten besondere Kräfte im Bereich des Feuer machens, die Jungpfadfinder, der Wasserclan, im Bereich des Wassers und die Pfadfinder, die Wünschlinge, konnten einmal die Woche einen Zauber tätigen, wenn sie nur als Gemeinschaft fest zusammen arbeiteten. Diese Völker waren aus verschiedenen Gründen aus ihrer Heimat aufgebrochen, um neuen Lebensraum zu finden und alle waren sie an diesem Ort angekommen und aufgenommen worden. Die Leiter waren das Volk der Berge und lebten schon sehr lange an diesem Ort. Es war ein reiches Volk mit vielen Edelsteinen, weshalb sie auch einen großen Schatz versteckten. Als die anderen Völker davon erfuhren, folgten sie geheimen Spuren des Berggeistes, um dem Bergvolk diesen zu klauen. Zwar versuchten das Bergvolk ihn zu verteigen, aber am Schluss gewannen doch die anderen Völker, indem sie gemeinsam die Leiter in einem Geländespiel besiegten. Am Abend wurde dann noch gemeinsam mit unserem Bezirkskuraten Bernhard Hennecke ein Gottesdienst gefeiert.

Verärgert durch den Diebstahlt, vertrieb das Bergvolk die Wünschlinge am nächsten Morgen, noch bevor die anderen Völker auch nur ein Auge aufgetan hatten. Diese machten sich auf den Weg in der Hoffnung neuen Lebensraum zu finden. Ihr Weg führte sie in das Tennengebirge. Es folgten drei anstrengende und abenteuerliche Tage in der rauen Bergwelt. Von Abtenau ging es am ersten Tag über die Gsengalm auf die Gwechenberghütte, eine kleine gemütliche Selbstversogerhütte mit schönem Ausblick. Am zweiten Tag erkämpften wir uns dann die 2127 m hohe Tagweide. Der Weg war zwar anstrengend, aber der Stolz es geschafft zu haben und der Blick von oben auf das Plateau ließen uns schmerzende Oberschenkel sofort vergessen. Nach dem anspruchsvollen Abstieg legten die Pfadis einen schieren Schlussspurt ein, nachdem die Laufner Hütte in unser Blickfeld kam. Von dort konnten noch einmal alle stolz auf den Gipfel zurück schauen, den sie an diesem Tag gemeistert hatten. (Foto mit Laufner Hütte, der linke Gipfel)

Am dritten Tag stand dann nur noch der Abstieg zurück nach Abtenau auf dem Plan und die Erkenntnis, keinen neuen Platz zum Leben gefunden zu haben. Gott sei Dank war das Bergvolk so großzügig sie wieder auf zu nehmen, wenn auch sehr unwillig.

An dieser Stelle möchten wir uns auch noch mal bei Woddy aus München bedanken, der uns als männlicher Leiter begleitet und den Berg heil rauf und wieder runter gebracht hat.

Das Stufenprogramm der Jupfis: Montag waren wir am Zeltplatz und haben viel gespielt, Dinstag sind wir zur Dr. Hackel Hütte gewandert, Mittwoch haben wir unsere T-Shirts bemalt und an unserem Kampfschrei gearbeitet

Als die "feurigen Feuerbälle" erfuhren, dass das Leitervolk sie vertreiben wollte, machten sie sich auf und versuchten sich durch den Taschenmesserführerschein und ihre Schnitzkünste gegen das Leitervolk zu verteidigen. Sie schnitzten mit Feuereifer spitze Speere und verzierten diese gekonnt mit Mustern. Auch die Sicherheit beim Schnitzen wurde gelernt und am Ende des ersten Stufentages konnte jeder Wölfling stolz seinen Taschenmesserführerschein vorzeigen. Am zweiten Tag erkannten die Wölflinge, dass das Leiter-Volk doch stärker war und sie begaben sich auf eine kleine Wanderung um, genau wie die zwei anderen Völker davor, neuen Lebensraum zu suchen. Gemeinsam wurde eine wunderschöne Route mit schönen Aussichten gegangen und das Highlight war das Rumklettern und Spielen am Bach. Dort wurden Staudämme gebaut, das schöne Wetter genossen und auch eine kleine Flaschenpost verschickt. Außerdem musste das Essen von dem bösen Berggeist verteidigt und beschützt werden. Der nächste Tag wurde entspannt mit vielen Spielen, Boote bauen und diese dann auf dem Fluss fahren zu lassen, gefüllt.

Am Mittwoch Nachmittag waren dann alle Stufen wieder zurück am Zeltplatz und das schöne Wetter wurde noch für eine ausgiebige Runde British Bulldog genutzt- eins unserer absoluten Lieblingsspiele. Für alle die, die Regeln nicht kennen: Gestartet wird mit einem Fänger. Die restlichen Spieler müssen versuchen auf die andere Seite zu gelangen ohne gefangen zu werden. Gefangen ist man, wenn der Fänger die Person zur gegenüberliegenden Seite getragen hat. Wurde man gefangen gehört man zu den Fängern. Hört sich wild an, ist es manchmal auch, macht uns allen aber sehr viel Spaß!

Das Bergvolk war immer noch wütend auf die anderen Völker, da sie ihnen den Schatz geklaut hatten. Eigentlich wollten sie die anderen auch nicht in ihrer schönen Heimat haben. Aber da passierte dem Bergvolk ein Missgeschick und sie ließen ihr Feuer ausgehen. Sie hatten es immer bewacht, da keiner von ihnen in der Lage war ein Feuer zu enzünden. Ohne diesem konnten sie auch nicht mehr kochen, weshalb alle sehr traurig waren und sich Sorgen um die Zukunft machten. Doch zum Glück waren ja die feurigen Feuerbälle vor Ort. Diese konnten ganz wunderbare Kochkisten bauen, welche die Kraft der Sonne nutzten. Am Vormittag wurde unter Anleitung der Wölflinge und mit Hilfe der anderen Völker, zwei solcher Kisten gebaut und das Essen war gerettet.

Doch das nächste Unglück ließ nicht lange auf sich warten. Die Wasserquelle, welche Leben an diesem Ort erst möglich machte, war plötzlich verunreinigt. Es kam nur noch dreckiges Wasser heraus. Wie sollten ohne sauberem Wasser all die Töpfe gespült und das Abendessen zubereitet werden? Zwar versuchte ein Leiter die Ursache zu finden, wurde aber lange nicht fündig. Doch auch hier gab es Rettung - diesmal durch den Wasserclan. Dieser konnte nämlich Wasserfilter bauen, nur mit Hilfe von ein paar Flaschen und Materialien aus der Natur. Und am späten Nachmittag konnte auch die Ursache für die Verunreinigung gefunden und behoben werden.

Dank der Hilfe der anderen Völker, war das Bergvolk auch schon ein wenig besänftigt.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, dann der nächste große Schreck. Der Schlüssel für den Kühlschrank mit allen Lebensmitteln war verschwunden. Zwar suchten alle erstmal wie verrückt den ganzen Zeltplatz ab, aber er blieb verschwunden. Auch konnten wir nicht zum nächsten Supermarkt fahren, da der Schlüssel für das Auto aus versehen im Kühlschrank lag. Aber auch bei diesem Problem war die Rettung nicht weit. Die Wünschlinge hatten ihren Zauber noch frei. Damit er aber stark genug war, musste auch erst mal die Gemeinschaft gestärkt werden und ein Zauberspruch gefunden werden. Dies geschah durch verschiedene Teamspiele und das Zusammenhelfen aller. Danach war der Zauber kein Problem mehr und der Schlüssel kam direkt vom Himmel geflogen. Die Gemeinschaft war sogar stark genug die Töpfe im Küchenzelt mit leckerem Mittagessen zu füllen. Gestärkt ging es danach für den Nachmittag an den See, wo sich alle noch mal so richtig austoben konnten. Auch wurde die Zeit für die Versprechensvorbereitung genutzt. Nach dem Abendessen ging es dann gemeinsam mit Fackeln an den Bach und drei Wölflinge, zwei Jungpfadfinder, ein Pfadfinder, ein Rover und ein Leiter legten feierlich ihre Versprechen ab und konnten stolz ihre neuen Tücher tragen. Danach gab es noch traditionell unseren leckeren Tschai und schon hieß es ab ins Bett.

Am nächten Morgen wurde erst mal der Zeltplatz auf Vordermann gebracht, da sich für den Nachmittag die Eltern zu Besuch angemeldet hatten. Danach wurde gemeinsam im Schatten gespielt, für den bunten Abend geprobt, schon mal ein wenig das Material sortiert und die Eltern konnten das richtige Lagerleben miterleben. Am Abend wurde dann für alle gegrillt und es gab noch Schokobanen und Feuerkartoffeln für alle. Am bunten Abend konnte dann jede Gruppe ihre Stücke präsentieren: durch eine Quiz-Show, einen Sketch, eine Witze-Show und ein kleines Spiel war ein lustiger Abend und ein abwechslungsreiches Programm entstanden. Danach ging es ein letztes Mal für dieses Sommerlager für alle ins Bett.

Der Morgen am letzten Tag ging schon sehr früh los. Um 6:00 Uhr war Wecken, um dann möglichst schnell alle Zelte abzubauen und die Hänger zu beladen. Dies klappte durch die Zusammenarbeit wirklich sehr gut. Alle Kinder halfen sehr fleißig mit, weshalb das Lager in Rekordzeit abgebaut war und danach noch genug Zeit war bis uns der Shuttel-Service am Zeltplatz abholte. Diese nutzen wir für eine letzte gemeinsame Brotzeit. Danach ging es auf den Weg nach Hause, der Dank einem Schienenersatzverkehr leider etwas länger dauerte wie geplant. Kurz nach 18:00 Uhr waren wir dann aber alle wieder wohlbehalten zu Hause.

Für uns lässt sich sagen, dass das Lager zwar anstrengend, aber doch sehr schön war. Zurück gekommen sind wir zwar alle dreckig, schlammig und hundemüde, aber voller Begeisterung, neuer Erfahrungen und Freunde. Den Erfolg eines Lagers messen wir am Kinderlachen und leuchtenden Augen, was wir zu Genüge erleben konnten. Zwar werden bei einem Lager manche Sachen dreckig und manchmal geht auch was kaputt. Viel wichtiger ist aber, dass alle immer wieder wohlbehalten und unverletzt zurück kommen. Bis auf ein paar Wespenstiche und ein paar Blasen blieb unser Lager dieses Jahr komplett unfallfrei.

An dieser Stelle möchte ich noch meinen Dank an die Leiterinnen und Leiter richten. Die Planung und Vorbereitung des Sommerlagers begingt meist im Herbst des Vorjahres und läuft somit fast ein Jahr. Es steckt viel Arbeit dahinter, welche meist nicht gesehen wird. Für das Lager selbst investieren die Leiterinnen und Leiter nicht nur Zeit und ihren Jahresurlaub, sondern auch eigenes Geld, da diese ebenso den Lagerbeitrag entrichten, wie die Kinder. Dadurch versuchen wir das Lager so günstig wie möglich zu halten, damit es für jede Familie finanzierbar ist. Zu Hause angekommen ist für die Leiterrunde das Lager auch noch nicht vorbei: es muss das Material ausgeladen und aufgehängt, geputzt und wieder aufgeräumt, die Abrechnung erstellt und Förderanträge gestellt werden (und das ist nur ein Auszug aus den Dingen die danach noch erledigt werden müssen).

Ein solches Engagement ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich, weshlab an dieser Stelle DANKE gesagt werden soll!

 

Und zum Schluss noch ein paar schöne Eindrücke vom Lager.